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Loslassen "…In letzter Zeit höre ich des Öfteren, dass ich loslassen soll; aber das ist nun etwas, was ich am wenigsten begreife. Wie soll das gehen? Du warst ein so wichtiger Teil meines Lebens, soll ich diesen Teil nun einfach auslöschen? Soll ich dich loslassen wie einen Luftballon, der in den Himmel steigt, bald außer Sicht gerät und den man schnell vergisst? Es schmerzt schon, nur daran zu denken. Es scheint unmöglich." ……………………………………………………………………………………….. Hat auch Ihnen schon einmal jemand aus dem Umfeld gesagt, dass Sie loslassen sollen? Sicher ein gut gemeinter Rat, doch Loslassen scheint in der Trauer unvorstellbar. Und im Moment wollen Sie vielleicht auch gar nicht loslassen, weil Sie so empfinden, als würden Sie dabei alles verlieren, was Sie noch mit Ihrem geliebten Menschen verbindet. Sie müssen ihn auch gar nicht auf diese Art und Weise loslassen, Ihr geliebter Mensch darf immer einen Platz in Ihrem Herzen behalten. Loslassen bedeutet etwas Anderes. Beim Loslassen geht es darum, den Widerstand aufzugeben, der den Lebensfluss blockiert und Sie an der Weiterentwicklung hindert. Und dabei müssen Sie weder die Erinnerungen, noch das Gefühl der Verbundenheit aufgeben. Das Geheimnis des Loslassens: …Loslassen lässt sich weder durch Willenskraft, große Anstrengung, noch mit Ungeduld erreichen. Das Geheimnis offenbart sich eher still, wenn Sie aufhören, sich zu bemühen und keinen Widerstand mehr leisten, wenn Sie bereit sind für den nächsten Schritt. Geduld ist ein Schlüssel und ebenso das Annehmen der Situation. So ist Loslassen vor allem ein Prozess, der nicht bewusst herbeigeführt werden kann, aber es bedarf der bewussten Bereitschaft zum Loslassen. Jeder unmittelbare Versuch des Loslassens führt eher zur Verdrängung, als zu einer wirklichen Verarbeitung des Verlustes. Loslassen folgt dem Ergeben in die Situation, wenn die neue Realität akzeptiert und angenommen wurde. Aber dies geschieht selten unmittelbar, meist bedarf es dafür einer gewissen Zeit. Sie erleichtern sich diese Zeit, wenn Sie Geduld mit sich selbst haben und sich die Dauer des Prozesses erlauben. Erlauben Sie sich auch die ungeliebten Gefühle, welche Sie vielleicht mit innerer Schwäche gleichsetzen. All diese Gefühle gehören zur Trauer. Lassen Sie zu, dass Sie Emotionen körperlich und seelisch fühlen und nehmen Sie diese im Herzen an. Wenn Sie nicht länger dagegen ankämpfen, kann sich sogar Erleichterung einstellen. Fühlen Sie sich von der Zeit durchs Leben getragen, wie ein Blatt im Fluss durch die Strömung getragen wird. Nicht jedes Ufer, an dem Sie vorbeikommen, ist schön. Blockieren Sie dennoch nicht den Fluss des Lebens durch Widerstand, dann wird sich eines Tages fast unmerklich Loslassen einstellen. Sie werden feststellen, dass dies nicht bedeutet, den Verstorbenen zu vergessen, sondern dass es viel mehr darum geht, dass er von nun an einen anderen Platz in Ihrem Leben einnimmt, während Sie sich neu orientieren.

Neueste Kommentare

05.07 | 11:42

Mein aufrichtiges Beileid!

05.07 | 11:41

Viel Kraft - ganz besonders heute.

16.02 | 20:47

RIP
Viel Kraft an alle Angehörigen

Freundliche Grüße

05.06 | 09:15

danke