US DEM SCHMERZ UND DER TRAUER
DARF ETWAS NEUES ENTSTEHEN
Zu Beginn der Trauer ist dies untragbar und unvorstellbar.
Der Tod eines geliebten Menschen lässt die Welt zusammenbrechen.
Wie kann jemals wieder etwas anders werden.
Wie soll jemals nach diesem erschütternden Tod etwas besser werden?
Und wie kann und soll man leben, ohne den Menschen an seiner Seite?
Wie
geht Leben ohne ihn?
Es ist ein Funktionieren und auch im Alltag ist immer der geliebte Mensch und sein Sterben in den Gedanken. An das was einmal war und nie mehr sein wird. Der geliebte Mensch und sein Tod ist allgegenwertig.
Was bleibt ist schmerzvolle Leere, die unendliche Liebe und die Erinnerung an schöne gemeinsame Jahre.
Alles ist vorbei, es ist Vergangenheit.
Es ist ein hoher Preis den man zahlt, doch mit und aus der Trauer,
wird ein neues Leben entstehen.
Unweigerlich, auch wenn es außerhalb der Vorstellungskraft liegt, dass dies jemals sein kann. Was bringt uns all das NEUE
Wenn unser geliebter Mensch tot ist.
Am
liebsten würde man stehen bleiben, still verharren, als einen neuen Weg zu finden und zu gehen. Und was kann schon auf diesem Weg der Trauer positives entstehen.
Und doch es wird und darf sein, denn aus dem Leid, dem unermesslichen Schmerz,
entsteht eine neue Perspektive auf unser Leben.
Alles ist anders.
Ein ungewolltes und doch ein neues Leben beginnt. Es ist verändert und man selbst ebenso.
Menschen verändern sich in der
Trauer, denn ihr Leben ist anders.
Nichts mehr ist, wie es war.
Leben wir die Trauer aus, stellen wir uns all diesen schmerzvollen Gefühlen, halten wie sie aus, finden wir mit der Zeit und der Erfahrung, unterschiedliche
Ausdrucksmöglichkeiten, die uns psychisch und körperlich stärken und heilsam sind.
Auch wenn dies eine schwere Zeit ist, lernen wir mit viel Geduld und mit den Jahren, den unbegreiflichen Tod des geliebten Menschen anzunehmen
und unseren eigenen, für uns lebbaren Weg, mit der Trauer zu gehen.
Erst dann kann etwas Neues entstehen und darf sich positiv auf uns
und unser Leben auswirken.
Aus dem Schmerz und mit der Trauer
erschaffen wir etwas, was aus diesen Tiefen und dem Schmerz, niemals entstanden wäre.
Doch lieber hätten wir unseren geliebten Menschen wieder hier im Leben, als das Neue zu leben. Es ist schwer zu begreifen und zu verstehen,
dass das Leben nun so ist. Was war ist vorbei, was das Leben uns noch bringt, ist ungewiss, doch leben im Moment ist das was uns weiter bringt und reifen lässt.
Wir sind am Leben und auch wenn es schwer ist, leben wir unser Leben,
immer mit unserem geliebten Menschen in unserem Herzen.
Ich habe in den schweren Zeiten der Trauer sehr viel geschrieben, gelesen, eine neue Sicht auf das Leben bekommen. Die Trauer in allen Tiefen , mit jeder Faser meines Körpers
durchschmerzt. Jegliche Unterstützung die sich mir bot, angenommen. Und irgendwann ist daraus mein Weg zur Trauerbegleiterin entstanden. Aus dem Schmerz und der Trauer bin ich diesen Weg gegangen und daraus ist, wer und was ich heute bin, entstanden.
Ich hätte gerne darauf verzichtet diese Erfahrung machen zu müssen. Doch es ist mein Leben und ich habe es so wie es ist angenommen, so wie auch mein Sohn sein Leben, seine Krankheit und seinen Tod annehmen und aushalten musste. Leben ohne ihn ist
immer schwer, denn mein Leben lang werde ich um ihn trauern. Doch bin ich dankbar heute wieder so leben zu können, nach all den Jahren die unsagbar schwer und traurig waren. Und nun ist es meine Herzensangelegenheit trauernde Menschen in ihrer schweren
Zeit, zur Seite zu stehen.
Ich lade euch ein, hier zu schreiben, was aus Eurer Trauer und aus dem Schmerz NEUES entstehen durfte.
L(I)EBENSWERTE Grüße Trauerbegleitung Beate Großmann